Bildrechte: Creative Commons (CC BY-SA 3.0) Autor: Dezidor at Wikipedia
Erkennungsmerkmale: Den Graskarpfen kennzeichnet seine typische spindelförmige Körperform mit einem breiten, abgeflachten Kopf. Die Schnauze wirkt stumpf und zeigt zwischen den Nasenlöchern eine kleine Delle. Der Rücken schimmert dunkelgrün bis schwarz, während er an den Seitenlinien heller, silbrig-glänzend und am Bauch weiß erscheint. Die Schuppen sind sehr groß und durch einen dunklen Rand netzartig erkennbar.
Unterscheidungsmerkmale von ähnlichen Fischarten: Im Gegensatz zum Döbel, mit dem er vielfach verwechselt wird, zeigt der Graskarpfen unterhalb der Seitenlinie fünf Schuppenreihen, der Döbel hingegen nur drei bis vier.
Vorkommen: Ursprünglich stammt die Art aus China, aus dem er in den 1960er Jahren nach Europa importiert wurde.
Lebensweise: Graskarpfen leben als Schwarmfische in ruhigen, tiefen und vor allem warmen Gewässern wie Flüssen, Teichen und Seitenarmen. In fließenden Gewässern bevorzugen sie vor allem kraftsparende Standorte wie Buhnenfelder.
Fressverhalten:
Hauptsächlich ernähren sich Graskarpfen von Wasserpflanzen. Zur Regulierung der Bestände von Wasserpflanzen wurden sie ursprünglich auch eingesetzt. Ein solcher Besatzzweck ist aus heutiger Sicht kritisch zu sehen. Einem Graskarpfen ist es möglich, an einem Tag das Doppelte seines Eigengewichts an pflanzlicher Nahrung zu sich zu nehmen. Dabei bevorzugt er vor allem Jungpflanzen. Dabei wird der heimischen Fischpopulation die Lebensgrundlage entzogen. Wird die Unterwasserflora vom Grasfisch radikal dezimiert, vermindert sich auch das Nahrungsangebot, die Laichplätze und die Unterstandsmöglichkeiten für die heimischen Fischarten.
Laichzeit: Graskarpfen gelten als Strömungslaicher und legen ihre Eier in warmen, schnellfließenden Gewässern über kiesigem Grund ab. Nach bereits vierzig Stunden schlüpfen die Jungfische und ernähren sich vorerst von Kleintieren. Haben sie eine Größe von etwa fünf Zentimetern erreicht, ernähren sie sich überwiegend von pflanzlicher Kost.
Da Graskarpfen jedoch eine Wassertemperatur von über zwanzig Grad Celsius zum Laichen benötigen, pflanzen sie sich in Mitteleuropa nicht auf natürlichem Weg fort.
Alter: Das Alter der Graskarpfen kann nicht benannt werden. Allerdings werden Graskarpfen in warmen Gegenden erst mit vier bis fünf Jahren geschlechtsreif, in kühleren Gewässern jedoch erst mit sechs bis acht Jahren. Deshalb ist davon auszugehen, dass sie zum Teil bei entsprechender Größe ein Alter von circa zwanzig Jahren aufweisen.
Größe: Graskarpfen können bis zu einhundertzwanzig Zentimeter lang werden und etwa vierzig Kilogramm Gewicht aufweisen. Die Durchschnittsgröße liegt allerdings bei etwa vierzig bis siebzig Zentimetern.
Fangsaison: Die beste Fangsaison ist der Hochsommer, da sie bei kühlen Wassertemperaturen bei unter fünfzehn Grad Celsius die Nahrungsaufnahme einstellen und sich zurückziehen.
Fangzeit: Karpfen zu angeln erfordert vor allem viel Geduld. Da Graskarpfen jedoch häufig auf Nahrungssuche gehen, ist die beste Fangzeit nicht eindeutig festzulegen. Einige Karpfenangler schwören auf die Abenddämmerung, andere wiederum bevorzugen den frühen Morgen oder die Nachtzeit. Vor allem schwüles Gewitterwetter lässt die Graskarpfen erscheinen.
Stellenwahl: Graskarpfen gründeln ähnlich wie andere Karpfen und Brassen im Kraut oder in Seerosenfeldern. Erkennbar ist dies deutlich an den aufsteigenden Luftblasen an der Wasseroberfläche. Deshalb ist ein Standort in der Nähe von schlammigem, krautigen Untergrund sowie in der Nachbarschaft zu Seerosenfeldern als sehr erfolgversprechend anzusehen.
Fangmethoden: In jedem Fall wird schwere Karpfenausrüstung vonnöten, da die Tiere zum Teil hohe Gewichte aufweisen und zudem stark kämpfen. Empfehlenswert ist eine Montage mit einer durchsichtigen Wasserkugel, einer Laufpose oder unbeschwertes Fanggerät.
Hohe Wichtigkeit ist hinsichtlich des ausreichenden Anfütterns gegeben. Bereits einige Zeit vorher sollten deshalb Gebiete reichlich angefüttert werden und auch während des Angelns sollte der Vorgang mehrfach wiederholt werden.
Köder: Als Köder werden Brotflocken favorisiert, aber auch Karpfenboilies in verschiedenen Geschmacksrichtungen versprechen gute Erfolge.
Verwertung: Trotz eines hohen Grätenanteils gilt der Graskarpfen in Deutschland als beliebter Speisefisch, während er hingegen in Italien beispielsweise aufgrund dessen als fast ungenießbar gilt.
0 Kommentare