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Erkennungsmerkmale
Der Körper der Brassen ist seitlich abgeflacht und weist einen hohen Rücken auf. Der Augendurchmesser ist kleiner als die Maulspalte. Ein Viertel der Körperlänge macht die Afterflosse aus. Sie zeigt dreiundzwanzig bis achtundzwanzig Strahlen. Das Maul der Brasse ist leicht unterständig sowie vorgestülpt. Die Brustflossen reichen bis zum Ansatz der Bauchflossen. Brassen glänzen in silbriger bis metallisch-grüner Färbung. Dabei ist der Rücken grau bis blau gefärbt und erinnert damit an Blei. (Daher die Bezeichnung Blei.) Der Bauch hingegen schimmert perlmuttartig, während die Seiten silbrig-metallisch glänzen. Ältere Brassen schimmern zum Teil grün bis bronzefarben. Besonders charakteristisch für Brassen ist die dicke Schleimschicht.
Unterscheidungsmerkmale zu ähnlichen Fischarten
Manchmal werden Brassen mit Güstern verwechselt. Im Gegensatz zur Brasse zeichnet sich der Güster durch seinen vergleichsweise großen Augendurchmesser und die weit vorne stehenden Augen aus. Brust- und Bauchflossen der Güster weisen rötliche Ansätze und graue Spitzen auf – die Flossen der Brasse sind dagegen durchgehend grau gefärbt.
Vorkommen
Brassen sind im gesamten Europa sowie auf dem Balkan weit verbreitet.
Lebensweise
Brassen bevorzugen langsam fließende Gewässer, wie die Unterläufe von Flüssen, aber auch Seen mit einem hohen Nährstoffgehalt sowie schlammigem Untergrund. Auch leben sie vielfach in Talsperren, Parkteichen, Häfen und Baggerseen. In der Nähe der Uferzonen sind sie in kleinen Schwärmen daher häufig anzutreffen.
Fressverhalten
Mithilfe des vorstülpbaren Mauls ist es der Brasse möglich, im Schlamm des Gewässers nach Würmern, Muscheln und kleinen Insekten zu suchen. Sie bilden bei der Nahrungssuche sogenannte Brassenstraßen, da sie in Schwärmen den Boden durchwühlen und diese Futterrouten zu verschiedenen Tageszeiten erneut aufsuchen. Erkennbar wird die Durchwühlung des Bodens durch einen Brassenschwarm durch aufsteigende Bläschen an der Wasseroberfläche.
Zudem ernähren sich Brassen von Plankton und vielerlei Wasserpflanzen.
Laichzeit
Die Laichzeit der Brassen liegt zwischen Mai und Juni. Dabei werden zwischen 50.000 und 100.000 Eier im Kraut des Gewässers abgelegt (Krautlaicher). Innerhalb von etwa zwölf Tagen entwickeln sich die Eier. Die Milchner weisen zur Laichzeit einen starken Laichausschlag auf. Brassen werden mit fünf bis acht Jahren geschlechtsreif.
Alter
Unter günstigen Bedingungen können Brassen ein Alter zwischen fünfzehn und zwanzig Jahren erreichen.
Größe
Die typische Fanggröße einer Brasse liegt bei etwa dreißig Zentimetern, wobei sie unter günstigen Lebensbedingungen Größen von bis zu achtzig Zentimetern erreichen kann.
Fangsaison
In den warmen Monaten zwischen April bis September können Brassen besonders gut gefangen werden.
Fangzeit
Brassen sind tagsüber (besonders morgens und abends) aktiv. Kapitale Brassen lassen sich auch in den Nachtstunden fangen.
Stellenwahl
Da sich junge Brassen häufig in der Uferzone sowie im Kraut und Schlamm aufhalten, gelten Standorte in Ufernähe als günstig. Erwachsene Brassen halten sich jedoch tagsüber eher im tiefen Wasser auf und kommen vor allem nachts in die flachen Uferzonen, sodass deshalb die Nachtstunden als erfolgversprechend gelten.
Fangmethoden
Empfehlenswert ist sowohl das Grundangeln mit schwerem Blei und Futterkorb als auch das Posenangeln mit Stift- oder Laufposen. Weiterhin empfiehlt sich eine lange Stipprute.
Köder
Als Köder sind vor allem Maden und Würmer in Bündeln, aber auch Brot sowie Mais und Larven erfolgversprechend. Vor allem süße Futterzusätze wie etwa Marzipan, Vanille oder Karamell gelten als besonders lockend für Brassen.
Verwertung
Brassen beinhalten zahlreiche Gräten und werden daher nur teilweise als Speisefisch verwendet. In Norddeutschland gelten sie jedoch als beliebter Speisefisch. Allerdings können sie beispielsweise auch zu Fischfrikadellen verarbeitet werden.
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