Bildrechte: Creative Commons (CC BY-SA 3.0), Autor: Citron
Erkennungsmerkmale: Das Merkmal der Dorschartigen trägt natürlich auch dieser Vertreter der Gattung: drei Rücken- und zwei Afterflossen. Der längliche, stromlinienförmige Fisch hat ein oberständiges Maul ohne Bartfäden. Sein dunkler Rücken ist entweder schwarz, braun oder grünlich gefärbt. Im Gegenzug dazu ist der Bauch sehr hell und weist eine graue bis silberne Färbung auf. Charakteristisch für den Pollack ist die dunkle, gebogene Seitenlinie.
Unterscheidung von ähnlichen Fischarten: Verwandt und sehr ähnlich sind der Pollack und der Köhler. Gleiche Maulart und Flossenanzahl sorgen manchmal für Verwirrung. Auseinanderzuhalten sind die beiden Dorschartigen ganz eindeutig durch das Seitenlinienorgan, welches beim Köhler völlig gerade verläuft, während es beim Pollack in Höhe der Brustflossen einen Bogen beschreibt. Ein nicht ganz klares Unterscheidungsmerkmal ist die Bartel: Der Pollack besitzt keine, der Köhler hat manchmal nur einen kleinen Kinnfaden – oder auch keinen.
Vorkommen: Pollacks leben vorwiegend im Nordostatlantik (von Skandinavien bis Marokko), in der Nordsee und im westlichen Mittelmeer. Außerdem sind sie in den Schelfregionen heimisch.
Lebensweise: Sein Lebensraum ist das Freiwasser, also das offene Meer. Die Fische leben in Schwärmen in einer Tiefe von bis zu 200 m in der Nähe des Meeresgrundes. Jungfische verbünden sich während der ersten drei Lebensjahre sogar gerne mit Köhlern gleicher Größe und bilden Verbände in der Nähe der Küste. Pollacks sind Revierfische und verlassen ihr Territorium nur, um zu laichen und im Winter, um der Kälte zu entfliehen und in größere Tiefen abzutauchen. Die sonst zurückhaltenden Jäger sind manchmal zu regelrechten Fressattacken fähig. Dies ist der Fall, wenn Fischbrut oder Schwärme kleinerer Fische wie beispielsweise Sardinen in ihr Revier dringen.
Fressverhalten: Plankton ist die Nahrung der Fische während ihres ersten Lebensabschnitts als Larve. Danach stehen Krabben, Sandaalen, kleine Fische – vor allem Heringsartige – und sogar Garnelen auf dem Speiseplan. Der Pollack ist ein „fauler“ Räuber: Er steht im Schutz von Riffs oder Felsen und nutzt die Strömung, die ihm die Beute buchstäblich vors Maul spült.
Laichzeit: Der sonst in tieferen Regionen weilende Pollack kommt zum Laichen in höhere Gewässerbereiche oberhalb von 100 m Tiefe. Der Grund dafür ist, dass für den Rogen höhere Temperaturen von 6 bis 10 °C vonnöten sind. Ein einziges Weibchen bringt in der Laichzeit von Jänner bis Juni bis zu vier Millionen Eier hervor und legt diese im freien Wasser ab. Der Rogen treibt dann an die Oberfläche, wo er von der Strömung erfasst und mitgeschwemmt wird, bis die Larven nach einer Woche schlüpfen.
Alter: Der Pollack hat eine Lebenserwartung von etwa 8 Jahren.
Größe: Die durchschnittliche Körperlänge dieses Dorschartigen liegt zwischen 50 und 75 cm, wobei die Fische in dieser Größe 2,5 bis 3 kg wiegen. Extrem große Exemplare dieser Gattung messen bis zu 130 cm und bringen mehr als 10 kg auf die Waage.
Fangsaison: Am ertragreichsten ist der Fang zwischen April und September. Gesetzliche Schonzeiten und Mindestmaße sowie lokale Bestimmungen sind einzuhalten.
Fangzeit: Ein erfahrener Fischer wird trübe, dunkle Tage zum Pollack-Angeln wählen. Dem Fangerfolg zuträglich ist auch die Ebbe.
Stellenwahl: Vom Ufer aus ist der eine oder andere Pollack zu landen. Steile Küstenabschnitte sind hierbei zu bevorzugen. Will man sich nicht mit kleinen Exemplaren zufriedengeben, muss man hinaus aufs Wasser. Stellen über einem Riff oder felsigem Untergrund sind die ertragreichsten Angelplätze. Außerdem ist der Pollack in der Umgebung von Wracks anzutreffen – daher auch der mittlerweile kaum noch geläufige Name Wrackfisch. Beim Pollack-Angeln gilt es jedenfalls, für festen Stand zu sorgen, da sich der erfolgreiche Angler auf einen spannenden, mitunter kräfteraubenden Drill freuen kann.
Mögliche Fangmethoden: Am besten greift der Angler zur mittleren Spinn- oder Bootsrute, wenn er auf kapitale Pollacks abzielt.
Köder: Der Köder und seine Führung entscheiden weitestgehend über Fangerfolg oder Niederlage, denn der Fisch ist nicht allzu leicht zu verführen. Beim Angeln mit Blinker, Twister oder Pilker ist in erster Linie wichtig, dass der Köder spielt, um das Interesse des Pollacks zu wecken. Auch Naturköder können ihn zum Biss verleiten und beim Paternosterangeln stehen die Chancen ebenso gut – solange der Köder durch Rucken und Zucken in Bewegung bleibt.
Zubereitung / Verwertung: Seine wirtschaftliche Bedeutung als Speisefisch ist gering, obwohl er eigentlich sehr schmackhaft ist. Zu beachten ist allerdings, dass sein trockenes, aber delikates Fleisch gebraten anstatt gekocht werden sollte.
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