Bildrechte: Creative Commons (CC BY-SA 3.0) , Autor: Algirdas at Wikipedia
Erkennungsmerkmale: Der Döbel hat einen spindelförmigen, seitlich abgeflachten Körper und einen großen Kopf samt stumpfer Schnauze sowie einem breiten, endständigen Maul, das mit kräftigen Schlundzähnen bewaffnet ist. Die Rückenfärbung ist grau-braun bis braun-oliv, die silbrigen Flanken glänzen golden und der Bauch leuchtet weiß. Der Bereich der Schwanzflosse ist dunkelgrün eingefärbt. Charakteristisch für den Döbel ist die rötliche Färbung der Bauch- und der Afterflosse, die nach außen gewölbt ist. Die Schuppen zeichnen ein Netzmuster und sind groß, hart und dunkel umrandet.
Unterscheidungsmerkmale: Der Aland und der Hasel sehen dem Döbel sehr ähnlich, haben jedoch beide eine konkave anstatt einer konvexen Afterflosse und zudem kleinere Schuppen. Auch der Graskarpfen weist viele optische Gemeinsamkeiten auf, hat aber im Gegensatz zum Döbel eine leicht unterständige Mundspalte.
Vorkommen: Der Döbel bevorzugt gemäßigtes Klima und ist bis auf Schottland, Irland, Nordskandinavien und Süditalien in ganz Europa beheimatet. Ferner ist er auch in Russland, Armenien, Georgien, der Türkei und dem Iran vertreten.
Lebensweise: Dieser Süßwasserfisch lebt hauptsächlich in fließenden Gewässern in der Salmoniden- und Barbenregion. Jungfische halten sich oftmals nahe der Oberfläche auf und werden mit zunehmendem Alter vom Schwarmtier zum Einzelgänger, der lieber an tiefen, ruhigen Stellen abseits der Hauptströmung verweilt. Vereinzelt kann der Döbel auch in Seen oder Brackgewässern vorkommen.
Fressverhalten: Karpfenfische zählen zwar traditionell zu den Friedfischen (keine Jäger), tatsächlich ist der Döbel jedoch ein Allesfresser. Als Jungtier frisst er Würmer, Weichtiere und Pflanzen, außerdem erbeutet er an der Wasseroberfläche Anflugnahrung wie Fliegen und Insekten. Als ausgewachsener Fisch wird er zunehmend zum Räuber und ernährt sich von kleinen Fischen, Fischlaich, Fröschen und Krebsen. Ältere Exemplare verzehren auch gerne ins Wasser gefallene Früchte.
Laichzeit: In der Laichzeit, die gewässer- und witterungsabhängig von April bis Juni dauert, legen die Rogner (trächtige Weibchen) bis zu 100.000 Eier an Pflanzen und Steinen ab. Nach 8-10 Tages schlüpft die Brut und ernährt sich in der Folgezeit vorwiegend von Plankton.
Alter: Döbel werden in der Regel 8-10 Jahre alt, in Ausnahmefällen bis zu 20 Jahre.
Größe: Die durchschnittliche Fanggröße beläuft sich auf 25-40cm, die vorgeschriebenen Mindestmaße liegen ortsabhängig zwischen 20 und 30cm.
Fangsaison: Döbel halten keine Winterruhe und sind deshalb grundsätzlich das ganze Jahr über fangbar, als Hauptfangzeiten gelten die Monate von April bis September.
Fangzeit: Generell den ganzen Tag, vorzugsweise in den frühen Morgen- oder späten Dämmerungsstunden.
Stellenwahl: Döbel sind sehr scheu und haben ein ausgezeichnetes Hörvermögen, dementsprechend sollte eine ruhige und abgelegene Stelle gewählt werden, idealerweise hinter Brückenpfeilern, unter überhängenden Bäumen oder an Einläufen von Bächen oder Kanälen, wo reichlich Nahrung angespült wird.
Fangmethoden: Vom Frühjahr bis zum Herbst eignet sich das Posenangeln, im Winter das Grundangeln. Zwischendurch im Sommer zahlt sich auch das Fliegenfischen mit buschigen Trockenfliegen und Nymphen aus.
Köder: Da Döbel Allesfresser sind, ist die Köderauswahl mannigfaltig. Im Sommer eignen sich Brot beziehungsweise Brotteig an der Oberfläche, auch der Einsatz von Maden, Mais, Erbsen und Nudeln lohnt sich. Um seine Vorliebe für Obst auszunutzen, sollten Kirschen, Weintrauben, Pflaumen und Holunderbeeren als Köder verwendet werden. Im Winter sind Fangerfolge am ehesten mit Fleischködern (Würmer, Leber oder Frühstücksfleisch) zu erzielen, auch kleine Käsewürfel bewähren sind immer wieder. Döbel können auch mittels Kunstködern – Wobbler in ruhigen Gewässern und Spinner in jenen mit stärkerer Strömung – gefangen werden.
Verwertung: Döbel sind sehr grätenreich, weswegen sein kulinarischer Stellenwert eher niedrig ist. Tipp: Durch mehrmaliges Einschneiden des Fischfleischs werden beim Braten die Gräten so weich, dass sie kaum noch auffallen. Döbel haben ein zartes und festes Fleisch, das jedoch über keinen markanten Eigengeschmack verfügt und sich somit ideal in Kombination mit anderen Lebensmitteln eignet.
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